Christian Holzhausen
GRUPPENTHERAPIE
Der Gruppentherapie geht immer mindestens ein Vorbereitungsgespräch mit jedem Patienten und seinen Eltern voraus. Bewährt hat sich eine Gruppengröße von vier Teilnehmern, und dieser Ansatz wird auch in meinem Behandlungskonzept favorisiert. Die Sitzungsdauer beträgt dabei jeweils 100 Minuten pro Treffen.
Generell unterteilen sich die verhaltenstherapeutischen Gruppenangebote in meiner Praxis in folgende Altersbereiche:
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zum einen für Kinder
zum anderen für Jugendliche
oder auch für junge Erwachsene bis zum 21. Lebensjahr.
Viele Verhaltensauffälligkeiten und psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter gehen mit sozialen Defiziten einher. Schwierigkeiten im Umgang mit Gleichaltrigen stellen ein erhebliches Entwicklungsrisiko dar. Das Training eben solcher Fertigkeiten sind in der psychotherapeutischen Behandlung unerlässlich.
Für folgende Bereiche biete ich unter anderem ein regelmäßiges soziales Kompetenztraining im Rahmen eines störungsübergreifenden Gruppenprogramms an:
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Ängste (insbesondere soziale Unsicherheiten)
Stressbewältigung
Störungen des Sozialverhaltens
Depression.
Während der Gruppenarbeit kommen im Prinzip alle Methoden der Verhaltenstherapie zur Anwendung. Dem gegenseitigen Kennenlernen wird zu Beginn der Behandlung ausreichend Raum gegeben, um von vornherein ein möglichst entspanntes Miteinander zu gewährleisten. In diesem Kontext ist auch die gemeinsame Erarbeitung und Einhaltung der für alle gleichsam verbindlichen Gruppenregeln ganz wichtig. Zu diesen Regeln gehört beispielsweise, dass Informationen, die man von anderen Teilnehmern erfährt, nicht weitererzählt werden oder dass niemand ausgegrenzt wird.
Vorteile von Gruppentherapiesitzungen – hier einige ausgewählte Pro-Argumente:
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Gruppen geben Rückmeldungen: Die Gruppe stellt einen geschützten „Raum“ dar, in dem Probleme und neue Veränderungsmöglichkeiten altersgemäß reflektiert werden können.
Gruppen bieten eine emotionale Unterstützung: Die Patienten erfahren nicht nur, dass sie nicht allein mit ihren Problemen sind, sondern sie können sich auch gegenseitig Mut machen.
Gruppen zeigen neue Lösungswege auf: Durch den Austausch untereinander werden mögliche Problemkonstellationen nicht nur aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, sondern bieten durch die individuellen Erfahrungen der einzelnen Teilnehmer ebenfalls die Chance, neue Denkanstöße und praktikable Handlungslösungen aufzuzeigen.
Gruppen stellen ein ideales „Übungsfeld“ zur Erprobung von Handlungsalternativen dar: Innerhalb der Gruppe können diese Lösungsvarianten eingeübt werden, um sie später im Alltag zu etablieren.
Gruppenmitglieder können als positive Modelle fungieren: Der Tatbestand, dass Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene häufig Verhaltensweisen von Gleichaltrigen übernehmen, soll im Rahmen von gruppentherapeutischen Ansätzen positiv genutzt werden
Die Therapie in Gruppen hat zum Ziel, die Selbststeuerungsfähigkeit, die soziale Wahrnehmung und die Selbstsicherheit der Patienten zu fördern und stellt daher eine sinnvolle Ergänzung zur einzeltherapeutischen Behandlung dar.
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